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Erleichtert und doch beschwert

Gebet zum Mittagsläuten

Unser Gott, wir sind erleichtert, dass bei uns die schlimmsten Vorhersagen nicht eingetroffen sind. Wir sind erleichtert, dass so viele Menschen aufeinander achten, weil sie niemanden gefährden wollen und einander helfen und beistehen. Wir sind erleichtert, dass wir uns in unserer Gemeinde verbunden wissen, selbst wenn wir uns nicht treffen.

Wir sind erleichtert, dass uns mehr möglich ist. Wir sind erleichtert, dass wir in der Politik in diesem Ausnahmezustand so viel Besonnenheit und Konsens erleben. Für all unsere Erleichterung, für all das Gute, was geschieht, für alle Liebe danken wir Dir von Herzen!

Unser Gott, wir sind aber auch beschwert, weil uns Gespräche, Begegnungen und Gesichter fehlen. Wir sind beschwert, weil wir Menschen in Heimen, in Kliniken, nicht besuchen dürfen. Wir sind beschwert, weil so viele Trauerfeiern jetzt noch trauriger sind und viele Menschen nicht dabei sein dürfen, um sich zu verabschieden.

Wir sind beschwert, weil durch diese Krise so viele Menschen auch in finanzielle Not geraten und um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten müssen. Wir sind beschwert, weil doch schon wieder Machtkämpfe zwischen Interessengruppen aufscheinen.

Wir sind beschwert, weil weltweit noch so viele Menschen, der Pandemie schutzlos ausgeliefert sind und wir ahnen, wie furchtbar Krankheit und Tod dort sind.

Für all das, was uns beschwert, bitten wir Dich um Glauben und Zuversicht. Dir vertrauen wir uns an und beten:

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

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