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Himmelszeichen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Im Psalm 86 steht eine sehr menschliche Bitte: „Tu ein Zeichen an mir, dass du es gut mit mir meinst.“ Diese Bitte richtet sich an Gott, sie ist ein Gebet: „Tu ein Zeichen an mir, dass du, Gott, es gut mit mir meinst.“ Kennen Sie auch diesen Wunsch nach einem Zeichen?

Freundschaftszeichen

Manche Jugendliche tragen ein Freundschaftsbändchen. Also etwas, das man sehen und fühlen und nicht wegreden kann. Solch ein Freundschaftsbändchen ist das Zeichen dafür, dass da ein Freund ist, der es gut mit mir meint, der zu mir hält, den ich vertrauen kann.

Erwachsene tragen für eine Beziehung eher einen Ring. Er ist das Zeichen für jemanden, der sein Leben mit mir teilt, der mir zutiefst verbunden ist und für den ich da bin.

Ja, Zeichen können vielfältig sein. Entscheidend aber ist: Sie sind unübersehbar. Natürlich könnte ich auch denken: Eigentlich ist der Wunsch nach einem Zeichen doch Ausdruck von mangelndem Ausdruck, vielleicht sogar Misstrauen. Aber: Unser Herz, das doch einfach nur menschlich ist, verlangt danach.

Himmelszeichen

Am Anfang der Bibel erfahren wir auch von einem Zeichen, dass Gott es gut mit seiner Schöpfung meint: „Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig. Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken.“ Dieser Bund, für den der Regenbogen ein Zeichen ist, enthält eine Selbstverpflichtung Gottes gegenüber uns Menschen und gegenüber der ganzen Schöpfung. „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Die Erde soll nicht verflucht, sie soll gesegnet sein. Der Regenbogen ist also ein Zeichen des Friedens. Und zugleich ein Zeichen für Gott selbst.

In dem großartigen Song „What A Wonderful World“ singt Louis Amstrong die Zeile:  „The colors of  the rainbow so pretty in the sky.“ Betrachten wir einmal die sieben Farben des Regenbogens ein wenig genauer.

Rot – die Farbe der Liebe. Gott ist Liebe. Und Gott schenkt und zeigt uns seine Liebe
Orange – Rot vermischt mit Gelb. Gottes Liebe ist leuchtend und warm und wärmt unsere Herzen
Gelb – die Farbe der Sonne. Gott ist Licht und in ihm ist keine Finsternis, Licht voller Kraft
Grün – die Farbe des Lebens, des Wachsens. Der lebendige Gott ist ein Gott des Lebens. Er schenkt und erhält Leben
Blau – die Farbe der Klarheit und Weite des Himmels und der Tiefe des Meeres. Blau bringt Gottes Weite, Gottes Tiefe und Gottes Klarheit zum Ausdruck
Indigo – ein dunkles Blauviolett, die Farbe des Dunkeln, Rätselhaften. Auch das Unbegreifliche, Unbennbare ist aufgehoben bei Gott
Violett – Rot vermischt sich mit Blau. Gottes Weite, Gottes Tiefe. Gottes Klarheit ist die Weite, die Tiefe und Klarheit seiner Liebe

Der Regenbogen ist Gottes wundervolles Zeichen für sein großes Versprechen: „Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“

Saat und Ernte

Das zutiefst Elementare von Säen und Ernten lässt auch heute noch niemanden unberührt. Der Mutterboden von Acker und Garten wird bestellt und der Samen im Schoß der Erde verborgen. Geheimnisvoll keimt der Samen, ein Spross durchbricht die Ackerkrume, eine Pflanze wächst. Sie bringt Frucht, die in der Erde eingebracht wird. Gewiss, Säen und Ernten sind mit Mühe und Arbeit verbunden, doch eine köstliche Arbeit. Sie ist Mithilfe an einem Wunder. Und Ernte bringt Brot und Wein, Freude und Leben.

Bleiben Sie behütet!
Ihr Bernd Schminke
Prädikant und Vorsitzender des Kirchenvorstandes

Mittagsgebet

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,
und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.
Ein Tag sagt’s dem andern,
und eine Nacht tut’s kund der anderen,
ohne Sprache und ohne Worte;
unhörbar ist ihre Stimme.

Ihr Schall geht aus in alle Lande
und ihr Reden bis an die Enden der Welt.
Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht;
sie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer
und freut sich wie ein Held, zu laufen die Bahn.

Sie geht auf an einem Ende des Himmels
und läuft um bis wieder an sein Ende,
und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.
Das Gesetz des HERRN ist vollkommen.

Das Zeugnis des HERRN ist gewiss
und macht die Unverständigen weise.
Die Befehle des HERRN sind lauter
und erleuchten die Augen.
Die Furcht des HERRN bleibt ewiglich.

Die Rechte des HERRN sind wahrhaftig allesamt gerecht.
Sie sind köstlicher als Gold und viel feines Gold,
sie sind süßer als Honig und Honigseim.

Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes
und das Gespräch meines Herzens vor dir,
HERR, mein Fels und mein Erlöser.

(Psalm 19)

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