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Im alten Pfarrgehöft fing es an

Die „Aktion Lebensmittelkorb“ wurde 15!

Freitagvormittag im Hof des Kirchentreffs: Einige Leute warten schon darauf, dass der „Lebensmittelkorb“ öffnet. Ab 11 Uhr werden hier Lebensmittel an Menschen in Notlagen verteilt.

Die Aktion wurde vor 15 Jahren von Pfarrer Henning Schröder ins Leben gerufen. Am 3. Dezember 2007 stellte er die erste grüne Kiste zum Sammeln von Lebensmittelspenden bei „Nah und Gut Becker“ auf, mit der Bitte an die Kunden, bei ihren Einkäufen auch an ärmere Mitmenschen zu denken. Wenn jeder bei seinem Einkauf ein zusätzliches Lebensmittel kauft und in die Kiste legt, kommt eine ganze Menge zusammen! Pfarrer Schröder teilte die Spenden dann im Pfarrhaus in der Mühlstraße aus. Gelegentlich ergaben sich Gespräche über die Hintergründe der Notlage, sodass die Hilfe oft über die unmittelbare materielle Unterstützung weit hinausging. Es wurden Zeichen der Hoffnung gesetzt.

Der Bedarf wuchs und zwei Jahre später startete Pfarrer Schröder einen Aufruf, um Menschen zur Mithilfe zu gewinnen. Ein zweiter grüner „Lebensmittelkorb“ im Reinert-Markt kam hinzu. Später begann man auch im REWE-Markt zu sammeln.

Manche Leute brachten Lebensmittel direkt ins Pfarrhaus oder spendeten Geld, damit gezielt die benötigten Güter gekauft werden konnten. In der Weihnachtszeit starteten Kindergärten Projekte, um die Aktion zu unterstützen. Auch Konfirmanden halfen mit, indem sie zum Beispiel ihre Gäste baten, zur Feier je ein Lebensmittel für den Korb mitzubringen. Der Bücherflohmarkt spendete einen Teil des Erlöses, ebenso der Tauschring anlässlich eines Hobbykünstler- und Flohmarktes.

2015 zog die Ausgabestelle aus dem Pfarrhaus in das Gemeindezentrum. Dort konnte sie nicht lange bleiben. Als das Gemeindezentrum verkauft wurde, fand sie ihren Platz im Kirchentreff im Haus des Heimatmuseums.

Heute arbeiten rund 15 ehrenamtliche Helfer bei der „Aktion Lebensmittelkorb“ mit, um wöchentlich etwa 30 Hilfesuchende und deren Familien, zu versorgen. Die auffälligen grünen Kisten zum Sammeln gibt es noch immer. Sie stehen im Reinert-Markt, REWE-Center, Norma und beim Drogeriemarkt Rossmann.

Spenden von frischem Obst und Gemüse, Wurst oder Backwaren kommen von ortsansässigen Geschäften hinzu.

Außerdem werden im Kirchentreff jeden Mittwoch von 18 bis 19 Uhr Spenden entgegengenommen. Hier können auch Spenden abgegeben werden, die in Läden gekauft wurden, in denen keine Sammelbox steht oder auch größere Mengen, z.B. eine Steige H-Milch, Mehl oder Zucker, einen Sack Kartoffeln oder Schokolade, wenn es die gerade im Sonderangebot gibt.

Auch wenn die Ernte im Garten mal überreichlich ausfällt oder bei Wohnungsauflösungen noch haltbare Lebensmittel auszuräumen sind, nehmen die Ehrenamtlichen diese Waren gerne als Spende.

Der Bedarf steigt ständig und die zu verteilenden Waren werden bisweilen knapp.

Jede zusätzliche Unterstützung ist willkommen!

Es ist schade, dass die Möglichkeit zu Gesprächen mit den Hilfesuchenden nicht mehr so gegeben ist wie am Anfang, weil einerseits wegen der vielen Leute die Zeit fehlt und andererseits oft aufgrund fehlender Sprachkenntnisse die Kommunikation schwierig ist.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die in den 15 Jahren „Lebensmittelkorb“ mit Lebensmittelspenden, Geldspenden oder ihrer Arbeitskraft so vielen Menschen ein Zeichen der Hoffnung gegeben haben!

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